Typisch Stress?! Psychologische Stresstypen und ihr unterschiedlicher Umgang mit Stressbelastung.
“Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.”
– Arthur Schopenhauer, dt. Philosoph
Auf den ersten Blick reagieren Menschen in einer vergleichbaren Stress-Situation scheinbar völlig individuell. Doch bei genauerem Hinsehen lassen sich durchaus einige wenige Muster erkennen, in die die Vielzahl der Verhaltensweisen eingeordnet werden können. Stressforscher und Psychologen sprechen deshalb von „Stresstypen“. Auch wenn es verschiedene Modelle mit unterschiedlicher Bezeichnung und Anzahl von Typen gibt, liefern diese Ansätze dennoch eine gute Möglichkeit, das eigene Verhalten in belastenden Situationen kritisch zu hinterfragen und zu verstehen.
Ein weit verbreitetes Modell definiert anhand der biologischen Stressreaktionen auf Ebene des Hormon- und vegetativen Nervensystems vier Stresstypen. In einer belastenden Situation, in der wir unter Stress stehen, ist üblicherweise der sympathische Teil unseres vegetativen Nervensystems hoch aktiv. Dadurch werden wir zu Höchstleistungen angetrieben und befähigt, die akute Stresssituation zu bewältigen. Demgegenüber wird der parasympathische Teil normalerweise nach einer Anspannung aktiv, um uns wieder zu beruhigen und für Entspannung zu sorgen. Gleichzeitig steuert unser Gehirn kontinuierlich die mehr oder weniger starke Produktion von Stresshormonen. Während im Idealfall eine gute Balance in der Interaktion der Systeme bestehen sollte, lassen sich in der Realität je nach Interaktion vier verschiedene Typen von unterschiedlichen Stressempfindungen und Verhaltenswesen unterscheiden.
Auch wenn häufig Eigenschaften verschiedener Stresstypen auf die eigene Person zutreffen, lässt sich doch in den meisten Fällen sagen, mit welchem Typ man sich am meisten identifizieren kann. Das Wissen über Risiken und Probleme der typischen Stressreaktion des eigenen Typs zusammen mit den gesundheitsförderlichen Eigenschaften des „Idealtyps G“ bietet Ansatzpunkte für ein effizienteres Stressmanagement.
Typisches Verhalten: Selbstüberforderung
Personen dieses Typs wollen am liebsten immer alles selbst zu erledigen. Sie haben hohe Ansprüche an sich und andere und zeigen ausgeprägtes Engagement. Gleichzeitig können sie aber nicht delegieren, sich abschirmen oder über Dinge, die nicht wie geplant laufen einfach hinwegsehen. Die Überschätzung bzw. das Ignorieren eigener Leistungsgrenzen und Warnsignale des Körpers in Kombination mit den überhöhten Erwartungen an sich selbst führen in der Praxis sehr oft zu maximaler Selbstüberlastung. Je nach Zeithorizont kann diese schnell auch gesundheitsgefährdend werden.
Auf biologischer Ebene führt eine starke Sympathikus-Aktivierung häufig z.B. zu hohem Blutdruck und Puls, Schwitzen sowie einem erhöhten Blutzuckerspiegel.
ACHTUNG: Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt-Gefahr!)
Typisches Verhalten: Resignation und Depression
Entsprechende Personen sind häufig passiv, ängstlich-unsicher und ziehen sich daher bei Belastung schnell zurück. Mitmenschen gegenüber sind sie meist ruhig und freundlich, stellen kaum Ansprüche. Gleichzeitig können sie aber nicht abschalten, nehmen Stress mit nach Hause und fressen Probleme in sich hinein. Weil sie konfrontative Auseinandersetzungen vermeiden und negative Gefühle unterdrücken, kann ein Teufelskreis aus der resultierenden Tendenz zu Hilf-/Hoffnungslosigkeit entstehen.
Auf biologischer Ebene äußert sich eine starke Aktivierung des parasympathischen Nervensystems z.B. in niedrigem Blutdruck und kalten Händen bzw. Füßen, verstärkter Aktivität des Magen-Darm-Trakts und häufigen Erkältungen aufgrund eines insgesamt geschwächten Immunsystems.
Typisches Verhalten: Krampfhafte Stressvermeidung
Personen dieses Typs reagieren auf den kleinsten Hinweis auf eine potenziell stressige Situation mit Vermeidungsverhalten und versuchen, sich zu schonen. Dadurch lernen Sie allerdings auch nie, produktiv mit Stress umzugehen. Das wird insbesondere dann kritisch und äußert sich in unausgereiften Reaktionen, wenn eine Stress-Situationen unvermeidbar ist. Insgesamt resultieren bei entsprechenden Personen entweder ein generell geringeres berufliches oder soziales Engagement im Sinne des Schonverhaltens oder starke Probleme bei jeder Art von unvorhergesehenen Veränderungen, auf die eine adäquate Reaktion fehlt. Sie sind oft sehr vorsichtig, passiv, desinteressiert und isolieren sich häufig als Schutzmechanismus.
Auf biologischer Ebene führt eine „indifferente“, zwar abgestimmte aber insgesamt schwache Aktivierung von Sympathikus und Parasympathikus häufig zu einer Tendenz zu Bauchkrämpfen, dauerhafter Müdigkeit bzw. Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit.
Typisches Verhalten: Gute Balance aus Belastung und Erholung
Dieser Stresstyp stellt gleichzeitig auch das Idealbild dar, das nicht nur aus gesundheitlicher Perspektive angestrebt werden sollte. Entsprechende Personen sind in der Interaktion mit ihren Mitmenschen generell eher ruhig und entspannt. Sie sind typischerweise selbstsicher, beherrscht und gelassen. Durch diese Grundeinstellungen und Eigenschaften sind sie viel besser in der Lage, positiv mit Stresssituationen umzugehen und diese z.B. als Herausforderung anstatt als Belastung zu betrachten.
Was sich die übrigen Stresstypen abschauen sollten, um selbst bessere Voraussetzungen für einen gesunden Umgang mit Stress zu schaffen, lässt sich im Kern auf 2 Dinge herunterbrechen: Einerseits das Schaffen von gezielter Regeneration und Energieressourcen durch Sport, Hobbys, ein gutes soziales Netz, Zeit zum Abschalten und für Entspannung. Zum anderen ein gesundheitsförderliches Mindset, das sich vor allem durch eine optimistischere Bewertung von Stress-Situationen, das Vertrauen in eigene Fähigkeiten und gelebte Zufriedenheit mit sich selbst auszeichnet.
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